Schulterschmerz / Impingement Syndrom
„Seitdem ich vor ca. vier Wochen meinem Hund einen Ball warf, habe ich Schmerzen an der Außenseite meiner Schulter!“, berichtete ein 41 jähriger Patient. Er erwähnte im Laufe seines Lebens schon mehrmals Schulterschmerzen gehabt zu haben (z.B.: nach einem schweren Skisturz und auch nach dem Handball-Freundschaftsspiel seiner Firma vor einem Jahr).
Aber nach einigen Wochen wären die Beschwerden wieder durch Salben und Schonung vergangen.
Sein derzeitiger Schmerz aber zog sich vom Schulterdach über den Muskel Richtung Ellenbogen, war in Ruhe (nachts) fast stärker als bei Bewegung und das seit 3 Wochen. Aktiv waren vor allem das seitliche Hochheben des Armes aber auch Frisieren, Rasieren und andere alltägliche Verrichtungen erschwert.
Enthaftungserklärung:
Die nachfolgende Antwort wurde nach bestem Wissen und Gewissen entsprechend den in der Frage gemachten Angaben beantwortet. Da keine umfassende Untersuchung gemacht werden konnte, kann die Antwort NICHT als Ersatz für einen Besuch bei Ihrem Facharzt gelten.
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Antwort:
Das Schultergelenk besteht aus dem im Vergleich zur kleinen Gelenkspfanne relativ großen Oberarmkopf, Bänder, Sehnen und kräftiger Muskulatur. Dies ermöglicht dem Menschen einen überaus großen Beweglichkeitsradius seiner Arme mit viel Kraft.
Für seitliche und drehende Bewegungen des Armes ist eine spezielle Muskelgruppe verantwortlich, welche den Oberarmkopf schalenförmig umschließt – die sog. Rotatorenmanschette. Sie liegt dem Kopf an und wird durch einen Schleimbeutel, der Gleitbewegungen erleichtert und Stoßdämpferwirkung hat, nach oben hin vom knöchernen Schulterdach getrennt.
Je nach auslösendem Reizgeschehen sind unterschiedliche Teile des Gelenkes betroffen.
Der häufigste Grund für Schulterschmerzen ist meist eine kurzzeitige Überbeanspruchung bei Überkopfarbeiten oder beim Sport wie Tennis, Handball oder intensivem Hanteltraining. Dabei kann es durch Reiben (engl.: Impingement) des Oberarmkopfes unter dem Schulterdach zu Reizungen und Entzündung des Schleimbeutels/Muskels kommen (=Impingement Syndrom). Die ohnehin enge Gelenkhöhle wird nun durch den entzündeten und dadurch verdickten Schleimbeutel noch enger und bietet den wichtigen Strukturen für Bewegungen des Armes zu wenig Raum (nach länger dauerndem Reiben kann es zusätzlich zu Entzündungen auch zum Einriss der Muskelmanschette kommen) .
Andere Ursachen für Reizungen:
– Verkalkungen
– Risse in Sehnen / Muskeln
– Knochenanbauten unter dem Schulterdach
– Knorpelabnützung (Arthrose)
Jeder länger als 2 Wochen dauernde Schulterschmerz sollte vom Fach / Arzt Ihres Vertrauens mittels ausführlicher Krankengeschichte, Anfertigung von aktuellen Röntgenbildern und einer eingehenden Untersuchung die Art der Störung analysieren. Die häufigsten sich daraus ergebenden Therapien sind:
Therapiemöglichkeiten:
Physikalische Anwendungen (Ultraschall, verschiedene Stromformen)
Physikalische Therapie (Einzeltherapien mit gymnastischen Übungen)
Orthopädische Infiltrationsserie (entzündungshemmende Injektionen)
Durchführung einer extrakorporalen Stoßwellen Therapie
Operation wird notwendig bei:
- bei unbeeinflussbarem Verlauf nach intensiver konservativer Therapie
- bei im MRT nachgewiesenen ausgeprägten Schäden / Rissen der Muskelmanschette / Sehnen
- bei Übergröße des knöchernen Schulterdaches